Marios Geschichte

VIDEO 1: Mario – deutlich ausgeprägte Hemiparese, vor der Rehabilitation nach Stojčević Polovina)

Mario ist am 01.11.1997 in Graz, Österreich geboren. Die Geburt war schwer und ziemlich lang, da er sich falsch gedreht hat und mit dem Gesicht nach oben auf die Welt gekommen ist.

Nach der Geburt hat keiner beim Baby etwas ungewöhnliches bemerkt. Mario war ein lebhaftes und zappeliges Kind, hat geweint beim Windelwechsel, hat nicht sehr viel geschlafen.

Mit acht Monaten konnte er noch nicht selbstständig sitzen, sein Fläschchen wollte er überhaupt nicht in der Hand halten.

Sein Kinderarzt hat das alles für ganz normal gehalten und gemeint, Mario wäre ein verwöhnter Junge, der nichts selbst machen müsse und wolle, weil er eh alles serviert bekäme.

Mit 17 Monaten konnte Mario laufen. Dabei hat er sein rechtes Beinchen hinter sich gezogen und auch sein rechter Arm war ziemlich steif.

Der Kinderarzt hat das alles für normal gehalten und hat folgende Diagnose gestellt: „Rechtes Bein 1 cm kürzer”.

Mit dem Wunsch, unserem Kind das Gehen zu erleichtern, sind wir zu einem Orthopäden gegangen – um für Mario Schuheinlagen zu bekommen (was unsere Idee war).

Dort haben wir die furchtbare Überraschung erlebt. Der Arzt hatte sofort den Verdacht auf Hemiparese geäußert und hat uns an weitere Spezialisten verwiesen.

Das war etwas, an was wir nie gedacht hätten, unser Kind, von dem wir 18 Monate lang angenommen haben, es wäre gesund aber verwöhnt, ist auf einmal krank und hat -Hemiparese.

Wir haben gewusst, was das bedeutet – das ist etwas, was für sein ganzes Leben bleibt.

Aber wir hatten Glück, denn wir sind zu Frau Prof. Stojčević-Polovina gekommen.

Sie war entsetzt, dass wir erst jetzt kommen, mit einem 18 Monate alten Kind. Sie hat  uns gefragt, wo wir bis jetzt gewesen wären, wieso wir nicht früher nach Hilfe gesucht hätten. Sie hat uns erklärt, Marios Chancen wären minimal denn wir kämmen schon sehr spät.

Wir konnte zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder Marios Gang bleibt wie er ist, eventuell mit einer Minimalverbesserung, und er muss üben, damit er nicht noch schlechter wird, oder Mario hört ganz auf zu gehen, wir versetzen ihn zurück in einen Babyalter von 3 Monaten und üben mit ihm jeden Tag 6 Stunden und mehr (schwierigere Variante, aber mit einem besseren Ergebnis). In 3 Tagen sollten wir Ihr unsere Entscheidung mitteilen.

Es war schwer für uns, wir haben aber sofort gewusst, wir werden alles ausprobieren und alles tun, damit Mario laufen und spielen kann wie sein großer Bruder, und wie das die anderen Kinder tun.

Als Mario 18 Monate alt war, haben wir angefangen, mit ihm zu üben. Für ihn gab es in folgenden 3 Jahren nur Üben, Essen, Schlafen und wieder Üben. Wir haben alle Geburtstagsfeier, Partys und Freundesbesuche ausgelassen, denn das alles hätte ihn vom Üben abgelenkt, und jeder Tag war für ihn enorm wichtig.

Mario hat gute Fortschritte gemacht. Um ihn beim Üben zu motivieren, haben wir ihm währenddessen  Geschichten erzählt, sein Vater hat mit Marios Spielzeug gespielt, Marios großer Bruder rumgealbert – wir haben alles getan, nur damit er uns erlaubt, mit ihm zu üben. Schließlich war Mario schon ein großes Kind, und kein kleines Baby mehr.

Wenn er mit uns nicht mehr üben wollte, hat das sein Bruder übernommen, denn ihm hat Mario immer alles erlaubt.

Am 17. Januar 2001 hat Mario von seiner „Tante Doktor“ die Erlaubnis bekommen, er dürfe jetzt die ersten Schritte machen. Da war er 3 Jahre und 3 Monate alt.

Bis dahin haben wir ihn immer getragen oder im Kinderwagen geschoben.Die ersten Schritte waren wundervoll: Er schreitet ja – unsicher, beängstigt, aber er läuft ganz einwandfrei!

Wir waren überglücklich! Die ganze Mühe hat sich gelohnt – dass ich meinen Job gekündigt habe, um mit ihm zu üben, und dass wir unserem älteren Sohn oft zu wenig Aufmerksamkeit schenken konnten.
Heute ist Mario ein großer Junge und geht in die zweite Klasse. Er ist ein guter Schüler, spricht fließend zwei Sprachen, spielt Klavir. Am meisten macht es ihm aber Spaß, mit dem Hula Hoop Ringen oder einem Springseil zu spielen und auf die Bäume zu klettern, zu schwimmen, schnorcheln und zu LAUFEN.

 

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Für alles was unser Mario kann, sind wir seiner „Tante Doktor“ dankbar. Dass Sie ihn in die Behandlung aufgenommen, obwohl Sie gewusst hat, dass seine Chancen minimal sind, dass Sie uns Mut gemacht hat, als wir eine Übung nicht meistern konnten, und dass Sie  immer geglaubt hat, dass wir es schaffen können. Wir wollen Ihr auf diesem Weg danken, dass unser Mario jetzt ein gesundes Kind ist. Vielen Dank!

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